Der TSV Kronshagen ist seit der Einführung der Frauenligen (Die DTL wurde 1969 gegründet) im Gerätturnen (damals Kunstturnen genannt) der Deutschen Turnliga in den Siebzigern dabei.
Bis 2004 wurden zahlreiche Wettkämpfe in den verschiedensten Ligen bestritten. Jedoch folgte aufgrund von Turnerinnenmangel eine Zwangspause. Der Neustart begann einige Jahre später in der 4. höchsten DTL Liga, der Regionalliga. Der Trainer während all der Zeit: Jürgen von Brümmer. Ihm gelang es immer wieder eine Mannschaft zu stellen mit Turnerinnen, die mindestens an 4 Wochenenden im Jahr durch ganz Deutschland zu den Wettkämpfen fuhren. Auch ein selten in der Ligageschichte: Es waren meist „Eigengewächse“, die für den TSV K an den Start gingen. Und die so gezogene Mannschaft war auch etwas Besonderes: In keiner anderen Mannschaft in einer so hohen Liga (zu dem Zeitpunkt 3. Bundesliga) gab es Seniorenturnerinnen, die dort mitmachten. Jürgen von Brümmer beheimatete noch vor wenigen Jahren gleich 2 in seinen Reihen. Eike Biemann und Bente Grahms. Mit Staunen sahen die Zuschauer und Nachwuchsturnerinnen, wie die damals 50-ig jährige Eike auf dem Balken ihren Salto rückwärts in den sicheren Stand zimmerte, den Twist am Boden turnte oder sogar den Tsukahara über den Sprungtisch mit Bravour schaffte. Bente glänzte zudem am Stufenbarren und mit ihrem Ausdruck und Spreizwinkeln an allen Geräten.
Die Wettkampfsaison 2019:
Leider treten in dieser Saison keine Seniorinnen mehr an, aber dafür hat er in seinen Reihen mit Lynn Schwäke (seit vielen Jahren die beste Turnerin in Schleswig-Holstein), Kirya Pries, Kathrin Fudickar, Lina Ornowski und Nadine Holldorf dennoch viele erfahrene Turnerinnen und mit Laura Wendelsberg, Pauline Schmidt und Karlotta Hinzmann zum Teil Neueinsteigerinnen dabei. Lynn, Kirya, Kathrin, und Nadine gehen einer Ausbildung oder einem Studium nach und können nicht mehr so intensiv wie in den Jahren zuvor trainieren. Lina und Laura sind in diesem Jahr mit der Schule fertig geworden und müssen sich sicherlich auch neu orientieren, was das Timing von Studium und Training betrifft. Dennoch bemühen sich die Turnerinnen trotz schulischer/studentischer Verpflichtungen das Niveau der Mannschaftsleistung zu erhalten.
Zum ersten Wettkampf der Saison konnten die Auswirkungen dieser Verpflichtungen bereits gespürt werden. Mit nur 4 Turnerinnen ging es zum Ligaauftakt nach Baunatal. Somit gab es zu diesem Zeitpunkt in der Mannschaft keine Streichnote (In den höheren Ligen werden die 4 besten Ergebnisse der 5 Starterinnen am Gerät zusammengezählt). Lynn, Kathrin, Lina und Pauline schafften es, mit Abstand das beste Balkenresultat zu erzielen. Am Barren schlug jedoch leider das Pech etwas zu. Am Ende erzielte der TSV K von 7 Mannschaften ein toller fünfter Rang, mit 0,25 Punkte Abstand zu Platz 4. Ein tolles Mannschaftsergebnis mit „dieser Rumpfmannschaft“. Lynn war von den 53 Turnerinnen an diesem Tag in der Einzelwertung die Zweitbeste und erhielt Tageshöchstnoten am Sprungtisch und Boden. Lina konnte mit dem 10ten Platz in der Einzelwertung ebenso zufrieden sein, wie auch Pauline, die Rang 13 belegte.
Nun hofft man, dass beim nächsten Durchgang im Juni die Mannschaft in voller Bestbesetzung, also mit mehr als 4 Turnerinnen antreten kann.
Die weiteren Wettkampftermine in der Regionalliga Frauen 2019:
Diese Hoffnung, wurde bestätigt. Mit verstärkter Mannschaft ging es am Juni Wochenende nach Hannover zum 2. Wettkampf der Regionalliga. Während Pauline auf weitere Einsätze in der Liga verzichtete, kamen dafür als Verstärkung Kirya, Laura, Nadine und erstmals Youngster Karlotta mit. Die sieben Turnerinnen schafften es die vierthöchste Gesamtwertung am Barren zu erzielen. Darüber hinaus belegten sie am Balken den zweiten Platz. Von 52 Starterinnen belegte Lina den 8. und Lynn den 6. Platz in der inoffiziellen Einzelwertung. Zudem absolvierte die erst 12-jährige Karlotta ihr erstes Ligadebüt mit Bravour und erturnte mit nur drei beturnten Geräten einen guten 28. Platz.
Die Mannschaft belegte mit 161,95 Punkten einen tollen 4. Platz vor dem TV Moselweiß und hinter den Spitzenreitern Hannover, Bünde und Kasseln. Die Turnerinnen waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis und hoffen, dass auch die kommenden Wettkämpfe ähnlich verlaufen.
In der Nordheide, in Buchholz traten Anfang November erneut die Turnerinnen des TSV Kronshagens zur Regionalliga zum dritten Durchgang an. Leider war der 3. Wettkampf der Saison etwas von Pech geplagt. Obwohl erneut eine volle Mannschaft mit 7 Turnerinnen am Start war, gingen am Barren und Balken mehrere Absteiger in die Wertung ein. Und auch am Boden mussten vereinzelt Zugeständnisse gemacht werden. Wobei am Boden leider keine Streichnote zur Verfügung stand.
Trotz gesundheitlicher Einschränkungen schaffte es das Team den 2. Platz am Balken zu verteidigen und in der Gesamtwertung den 6. Tabellenrang mit 159 Punkten, vor dem TurnTeam Kiehn Group Lüneburg, zu erturnen.
Den letzten Wettkampf der Saison startete das Kronshagener Team wie es die Saison begonnen hatte, als Rumpfmannschaft. Mit den vier Turnerinnen, Nadine, Lina, Lynn und Karlotta ging es in den Süden nach Koblenz. Da erneut keine Streichnote zugegen war, mussten einige kleinere Fehler in der Gesamtnote hingenommen werden. Darüber hinaus wurden die verschiedenen Wettkampfübungen der Mannschaft aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen teilweise erleichtert geturnt. Dennoch konnte am Barren die zweitbeste Gesamtnote erturnt werden. Am Ende belegte das Team einen guten 6. Platz und konnte somit seinen Rang verteidigen. In der inoffiziellen Einzelwertung erzielte Lynn den 7., Karlotta den 11., Lina den 12. und Nadine den 18. Platz unter 48 Konkurrentinnen. Sowohl die Turnerinnen, wie auch Jürgen von Brümmer, schauen diesen Ergebnissen sehr zufrieden entgegen.
In der Ligagesamtwertung schließt der TSV Kronshagen somit die Saison als Tabellen 5. ab, mit deutlichem Abstand zur HT16 KTG Lüneburger Heide. Auf Rang Eins platziert ist die TG Kaseln, vor dem BTW Bünde und der KTG Hannover II. Alles in Allem endet somit für das Team des TSV Kronshagens ein recht wechselhaftes, aber auch erfolgreiches Jahr in der Regionalliga Nord.
(Text: Lynn Schwäke und Melanie Lienemann-Günther)